Ukraine im Visier

ukraine_im_visierUkraine im Visier – Ronald Thoden & Sabine Schiffer (Hg.)

Russlands Nachbar als Zielscheibe geostrategischer Interessen

Die Ukraine ist nur wenigen als geostrategisch zentraler Ort bekannt. Die Berichterstattung verrät auch wenig darüber. Die politischen Entscheidungen zeugen jedoch von einer gewissen Nervosität, wenn es um die Integration der Ukraine in Westbündnisse wie die EU oder NATO geht oder um die in die Eurasische Wirtschaftsunion im Osten.

Das Zerren um die Ukraine hat inzwischen zu einem Bürgerkrieg geführt. Die darüber hinausgehende Kriegsrhetorik von Politik und Medien macht vielen Menschen Angst. Russland und Wladimir Putin scheinen sich zu einer imperialen Macht zu entwickeln, die von Westen her eingedämmt werden muss. Oder ist es doch andersherum? Nennen unsere Medien alle interessengeleiteten Akteure oder nur die einer Seite? Wo nahm die Krise ihren Ausgang?

Die Analysen in diesem Buch geben Auskunft über die geopolitische Bedeutung der Ukraine, Strategiepapiere, die in den meisten Medien wenig Beachtung finden, Entwicklungen im Land und leuchten auch den globalen Hintergrund der aktuellen Eskalationen aus.

ISBN 978-3-9816963-0-1
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Zitate aus dem Buch:

Solch differenzierte Ansichten zur Krimfrage hört man von Vertretern westlicher Regierungen vergebens. Inwieweit die USA und die EU bereit sein werden, sich mit den von der Krimbevölkerung mithilfe Russlands geschaffenen Tatsachen praktisch abzufinden, bleibt abzuwarten. Die ukrainischen Nationalisten werden sich mit diesen Tatsachen allerdings kaum arrangieren, doch gegenwärtig haben sie zu deren Revision nicht die Mittel.
Sebastian Range

In der Ukraine herrscht längst ein Daily Terror gegen alle, die dem neuen Kiewer Westkurs nicht folgen wollen. Die Akzeptanz und nicht selten Verherrlichung der rechten Gewalt gehört längst zur Alltagskultur und wird von der politischen Klasse des Landes intensiv gefördert – die faschistischen Paramilitärs, die für unzählige Verbrechen verantwortlich zeichnen, sogar von der Regierung als „ukrainische Patrioten, die ihr Leben aufs Spiel setzen“ geadelt.
Susann Witt-Stahl

Man ist erstaunt. Vor dem Hintergrund niedergehender US-Hegemonie ist Brzeziński bereit, sogar Russland mit in ein Bündnis gegen die asiatische Herausforderung einzubeziehen, ebenso wie die Türkei – wenn nicht Wladimir Putin und die von ihm verfolgte Vision einer „Slawischen Union“ in Eurasien dem entgegenstünde.
Kai Ehlers

Komplex, aber dennoch möglich ist der Nachweis tendenziöser und partiell verfälschender (Kriegs-)Berichterstattung über die Ukraine in den Nachrichten der deutschen Fernsehsender. Einfacher, jedoch nicht weniger aufschlussreich ist eine formale Beweisführung, die sich auf die missbräuchliche, assoziativ irreführende Verwendung von Begriffen konzentriert. Exempel: die trügerische Instrumentalisierung der Wortkombination „OSZE-Militär-beobachter“.
Volker Bräutigam

Die Massivität tendenziöser Berichterstattung im Ukraine-Konflikt 2014 führte zu ungehaltenen Zuschauer-, Leser- und Zuhörerreaktionen und zu einigen medienkritischen Beiträgen in den kritisierten Medien selbst. Diese stehen im Zentrum dieses Aufsatzes, denn sie stellen dem übrigen Mediendiskurs einige zentrale Fragen: Warum verhallten diese Stimmen? Warum erreichten ihre Hinweise und Erkenntnisse nicht die Nachrichtenredaktionen des eigenen Mediums? Warum fanden keine Korrekturen des Mainstreams statt?
Sabine Schiffer

„Media are more powerful than bombs“, sagt die Alternative Nobelpreisträgerin Amy Goodman. Massenmedien können durch Halbwahrheiten, Doppelstandards und Schweigen die eskalierende Rolle der eigenen Regierungen und ihrer Verbündeten bei Konflikten kaschieren, relativieren oder rechtfertigen und deren Gegner zum „Paria der Weltgemeinschaft“ ernennen.
David Goeßmann

„Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“, lautet eine alte Spießbürger-Regel. Aber spätestens, seitdem sich EU- und NATO-Staaten, auch Deutschland, auf möglichst schmerzhafte Sanktionen zur „Bestrafung“ Russlands für Putins angebliche Missetaten geeinigt haben, wird das weltpolitische Klima immer heißer. Zur Abkühlung brauchen wir dringend verlässliche Informationen.
Aus dem Vorwort von Eckart Spoo

Freilich, mit der sogenannten Orangen Revolution haben sich nicht die Strukturen, sondern nur die Profiteure derselben geändert. Das politische Personal bot den Machtkämpfen über Ost- und Westorientierung zum Trotz eine erschreckend anmutende Kontinuität.
Hannes Hofbauer

Anstatt ihrerseits auf Deeskalation und Abrüstung zu setzen, brach die NATO zu neuen Ufern auf, indem sie einerseits neue Mitglieder aufnahm und andererseits ihr Aufgabengebiet von Verteidigung auf Intervention umstellte.
Kurt Gritsch

Die neue Expansionsstrategie wurde bereits im Jahr 2003 mit der Kommissionsmitteilung „Größeres Europa“ auf den Weg gebracht, die die Einführung der „Europäischen Nachbarschaftspolitik“ (ENP) ein Jahr später vorbereitete. Offiziell ist bei der ENP, die sich gegenwärtig auf 15 Staaten rund um die Europäische Union erstreckt, viel die Rede davon, es gehe um die Förderung von Demokratie und Wohlstand, faktisch werden mit ihr aber dieselben Ziele wie mit der Osterweiterung verfolgt.
Jürgen Wagner

All diese Überlegungen, Analysen und Handlungsempfehlungen atmen die strategischen Vorstellungen der geopolitischen (Mackinder-Spykman-) Brzeziński-Schule. Im Kern geht es darum, auf dem eurasischen Kontinent keine Allianzen entstehen zu lassen, die geeignet wären, den US-amerikanischen globalen Führungsanspruch infrage zu stellen.
Jochen Scholz

Vonseiten Russlands wurde das Land umworben, sich der bestehenden Zollunion und der sich bildenden Eurasischen Union anzuschließen, während vom Westen her versucht wurde, es in Richtung eines EU- und NATO-Beitritts zu bewegen.
Matthias Rude

Der Rechte Sektor und andere neofaschistische Gruppen spielten eine zentrale Rolle auf dem Maidan. Ohne ihr Gewaltpotential wäre die Eskalation wohl kaum so rasch bis zu jenem Punkt gesteigert worden, an dem Janukowitsch das Feld räumen musste.
Thomas Eipeldauer

Eine Täteridentifikation anhand der wenigen unstrittigen Fakten ist beim jetzigen Wissensstand (über MH17) spekulativ. Deshalb stellt sich zwingend die weitere Frage: Wer hat ein Motiv für eine solche – scheinbar sinnlose – Schandtat?
Peter Vonnahme